Humor in der Begleitung sterbender Menschen
Können schwerkranke Menschen vom Lachen und vom Humor profitieren? Ist es angesichts lebensbedrohender Erkrankungen pietätlos, das Thema Humor und Heiterkeit zur Sprache zu bringen? Nehmen wir dadurch die kranken, sterbenden Menschen und ihre Lebenssituation nicht ernst?
Oder kann mithilfe des Humors eine Brücke gebaut werden zwischen dem Kranken und dem, der ihn begleitet? Liegt ein befreiendes Element im Humor, in der die sinnstiftende und furchthemmende Wirkung des Humors für den sterbenden Menschen nutzbar gemacht werden kann?
Diesen Gedanken geht Anne Kraßort (Stv. Akademieleitung IN VIA Akademie, Fachbereichsleitung, Bildungsreferentin) ihrem Vortrag am Donnerstag, 14. Juni 2018 um 19:00 Uhr im katholischen Pfarrheim St. Nikolaus, Büren nach. Hierzu lädt der Ambulante Hospizdienst Mutter Teresa e.V. alle Interessierten herzlich ein.
Die Zeit einer schweren Erkrankung stellt einen Ausnahmezustand für die Betroffenen und ihre Angehörigen dar. Sie sehen sich mit den Themen Angst, Hilflosigkeit, Schmerzen und Tod konfrontiert. Die respektvolle und wertschätzende Haltung ihnen gegenüber trägt wesentlich zu einer gelingenden Kommunikation bei. Dabei kann es mithilfe eines wohlwollenden, sensiblen Humors gelingen eine angespannte Situation aufzulösen oder sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Der Humor kann die Verbindung zum Leben halten, Sprachlosigkeit durchbrechen, Nähe und Kontakt schaffen.
Lachen kann Ängsten, Wut, Trauer, Anspannung und dem Gefühl des Ausgeliefertseins entgegenwirken und dient dem Stressabbau. Lachen hilft, unerträgliche Situationen zu ertragen. Der Humor kann eine Kommunikation ermöglichen, die ein Gefühl der Vertrautheit entstehen lässt, dabei jedoch nicht oberflächlich wirkt.
Tatsächlich bedeutet es: Der Humor hält die Verbindung zum Leben. Er durchbricht die Sprachlosigkeit, Nähe kann entstehen. Im Humor nehmen wir Abstand zu der belastenden Situation, atmen tief durch und kehren gestärkt und zuversichtlicher zur Realität zurück.